Naturschutz im Dorf
Eine Checkliste für Gemeinden
 
 
Auf kommunaler Ebene bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, ökologisch wertvolle Lebensräume und ihre Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten oder gezielt aufzuwerten. Viele Dörfer und Städte sind artenreiche Refugien - oft sogar artenreicher und vielfältiger als die umgebende Agrarlandschaft. Durch kreative und vorausschauende Planungen, angepasste Pflege- und Gestaltungs- maßnahmen leisten Gemeinden einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Lebensraum- und Artenvielfalt.
Bei der Gestaltung und Pflege gemeindeeigener Grünflächen sind die Grundsätze des Natur- und Artenschutzes vorrangig zu beachten. Während Energiesparmaßnahmen an Gebäuden heute weitgehend selbstverständlich sind, werden Aspekte des Natur- und Artenschutzes bei Neubauten oder Gebäudesanierungen noch immer stiefmütterlich behandelt. Kommunen und Behörden haben eine Vorbildfunktion: Denn einerseits befinden sich gerade große Anlagen in öffentlicher Hand, weshalb hier das Optimierungspotenzial auch besonders groß ist. Und andererseits erscheint es wenig glaubwürdig, von Privaten und Betrieben eine "Ökologisierung" ihrer Gebäude und Grünflächen zu fordern, ohne selbst mit gutem Beispiel voranzugehen.
 
 
Gemeindentwicklung
 
•   Ein Naturschutzleitbild erstellen und Naturschutzziele der Gemeinde festlegen.
=> mehr zum Thema Naturschutzleitbild
=> mehr zum Thema Zielartenkonzepte im Naturschutz
 
•   Die Siedlungsentwicklung steuern, ein Ausufern der Siedlungsgrenzen verhindern und den Flächenverbrauch minimieren.
=> mehr zum Thema Flächenverbrauch
 
•   Einen Mindestanteil an unverbauten Bodenflächen erhalten und für eine gute Durchgrünung im Siedlungsgebiet sorgen.
=> mehr zum Thema Öffentliche Grünflächen
=> mehr zum Thema Bäume in der Stadt
 
•   Wertvolle Biotope unter Schutz stellen, örtliche Schutzgebiete ausweisen.
=> mehr zum Thema Schutzgebiete
 
•   Ein Biotopverbundsystem schaffen und für Vernetzung zwischen wertvollen Lebensräumen sorgen.
=> mehr zum Thema Landschaftszerschneidung
 
•   Mit Öffentlichkeitsarbeit (Ausstellungen, Exkursionen, Vorträge, Natur- erlebniswege, Folder) das Naturbewusstsein stärken.
 
 
Gebäude
 
•   Alte Gebäude und Gebäudeteile (zB Holzstadel, Kleintierställe, Wasch- und Brunnenhäuser) erhalten. Sie bieten wertvolle Ritzen und Strukturen.
 
•   An neuen Gebäuden Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse anbringen.
=> mehr zum Thema Nisthilfen
 
•   Feldermausquartiere schützen und bei Renovierungen erhalten. Dachböden für Fledermäuse zugänglich machen.
=> mehr zum Thema Fledermausschutz
 
•   Gründächer verbessern das Kleinklima und fördern Tiere und Pflanzen im Siedlungsraum.
=> mehr zum Thema Dachbegrünung
 
•   Fassaden mit Spalieren (Wein, Obst, Rosen) oder Kletter- und Schlingpflanzen (Hopfen, Geißblatt, Waldrebe) begrünen.
=> mehr zum Thema Fassaden begrünen
 
•   An großflächigen Glasfassaden (auch an Lärmschutzwänden, Fahrradständer oder Wartehäuschen) Schutzmaßnahmen gegen Vogelschlag treffen.
=> mehr zum Thema Vogelschlag
 
•   Befestigungs- und Versiegelungsgrad von Höfen möglichst gering halten bzw nur auf Fahrflächen beschränken.
=> mehr zum Thema Entsiegelung
 
•   Reparaturplätze, Misthaufen, Zapfstellen und Waschplätze abdichten, um Gewässerverunreinigungen zu verhindern.
 
•   Fallenwirkung von Lichtschächten und Kellereingängen durch Abdeckungen oder Ausstiegshilfen für Tiere entschärfen.
 
•   Grundstücksumgrenzungen aus Betonmauern und -sockeln sind für viele Tiere unüberwindliche Barrieren. Alternativ Trockensteinmauern, Stauden- säume und Wildstrauchhecken einsetzen.
=> mehr zum Thema Trockenmauern und Steinhaufen
=> mehr zum Thema Gartenhecken
 
•   Stützmauern begrünen oder durch Böschungen, Trockenmauern und Steinkörbe ersetzen.
 
•   Grünflächen naturnah gestalten.
=> mehr zum Thema Öffentliche Grünflächen
=> mehr zum Thema Natur im Garten
 
•   Besonders bei öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kirchen Rücksicht auf Naturschutz nehmen. Auch Sport- und Spielplätze naturnah gestalten.
=>  mehr zum Thema Schule und Naturschutz
=>  mehr zum Thema Kirche und Naturschutz
 
 
Straßen
 
•   Straßenränder naturnah pflegen, Dämme und Böschungen als Trockenstandorte nutzen. Keine Herbizide einsetzen.
=> mehr zum Thema Damm, Böschung und Wegrand
=>
mehr zum Thema Straßenunterhalt ohne Gift
 
•   Insektenfreundliche Straßenbeleuchtung verwenden.
=> mehr zum Thema Lichtverschmutzung
 
•   Parkplätze und wenig befahrene Flächen statt asphaltieren mit wasserdurchlässigen Belägen (zB Rasengittersteine, Natursteinbeläge) versehen.
=> mehr zum Thema Entsiegelung
=> Leitfaden Naturnahe Anlage und Pflege von Parkplätzen (pdf 12.160 kb)
 
•   Hohe Bordsteine als unüberwindbare Wanderhindernisse für kleinere Tiere vermeiden bzw durch abschnittsweises Absenken entschärfen.
 
•   Fallenwirkung der Kanalisation durch Ausstiegshilfen, engmaschige Gitter oder einen engeren Strebenabstand bei den Abdeckungen der Abwasserschächte verringern.
=> Amphibien in Entwässerungsanlagen (karch)
 
•   Amphibien- und Kleintierdurchlässe schaffen. Schutz von Amphibienzugstellen durch Krötenzäune.
=> mehr zum Thema Amphibienschutz an Straßen
 
•   Zerschneidungseffekt durch Wildtierpassagen minimieren und Schutz- maßnahmen gegen Wildwechsel treffen.
=> mehr zum Thema Straßen und Wildtiere
 
•   Bäume am Straßenrand und Alleen erhalten.
=> mehr zum Thema Bäume in der Stadt
 
•   Einsatz von Streusalz möglichst begrenzen.
=> mehr zum Thema Streusalz
 
 
Kulturlandschaft
 
•   Beeinträchtige Lebensräume renaturieren.
=> mehr zum Thema Renaturierung
 
•   Weiterführung der extensiven Nutzung von Mager- und Streuwiesen sicherstellen.
 
•   Hochstammobstwiesen erhalten bzw neu anlegen.
=> mehr zum Thema Streuobstwiesen
 
•   Ackerwildkräuter schützen.
 
•   Extensiv Saumbiotope fördern.
 
•   Kopfbäume pflegen.
 
•   Feldgehölze und Hecken erhalten.
=> mehr zum Thema Hecken und Feldgehölze
 
•   Kleinstrukturen und Totholz fördern. Felsen, Radspurtümpel und Pfützen, Lesesteinhaufen, Trockensteinmauern oder Asthaufen sind wertvolle Strukturelemente.
=> mehr zum Thema Trockenmauern und Steinhaufen
=> mehr zum Thema Totholz
 
•   Brach- und Ruderalflächen im Siedlungsgebiet und außerhalb des Siedlungsgebiets zulassen.
=> mehr zum Thema Ruderalflächen
 
•   Abwechslungsreiche Waldränder erhalten und aufwerten.
=> mehr zum Thema Waldränder
 
•   Bei Aufforstungen, Gehölzpflanzungen und Begrünungsmaßnahmen heimische und standort- gerechte Pflanzen einsetzten.
=> mehr zum Thema Allochthon - Autochthon
=> mehr zum Thema Heimische Gehölze
 
•   Besonders im Wirtschaftswald eine standortgerechte Baumarten- zusammensetzung und eine natürliche Waldstruktur fördern. Spechtbäume erhalten.
=> mehr zum Thema Wald und Naturschutz
 
•   Feuchtgebiete und Moore schützen.
=> mehr zum Thema Feuchtgebiete
 
•   Straßen, Forst- und Güterwege sinnvoll planen, Zerschneidung von Lebensräumen minimieren und unerschlossene bzw wenig erschlossene Landschaften schützen.
=> mehr zum Thema Forst- und Güterwege
 
•   Auf vogelsichere Strommasten achten - besonders gefährlich für Weißstörche und Greifvögel sind Mittelspannungsmasten, deren Stützisolatoren nach oben stehen bzw einen geringen Abstand zwischen Leitungen und Mast aufweisen.
=> mehr zum Thema Todesfalle Strommast
 
•   Bei Eingriffen in die Landschaft naturnahe Bauweisen und ingenieurbiologische Befestigungsmethoden einsetzen. Auf eine naturnahe Geländegestaltung und eine standortgerechte Begrünung achten.
=>  mehr zum Thema Ingenieurbiologie
=>  mehr zum Thema Baustellen und Naturschutz
=>  mehr zum Thema Naturnahe Begrünungen
 
 
Gewässer
 
•   Fließgewässer naturnah pflegen.
=> mehr zum Thema naturnahe Gewässerpflege
=> mehr zum Thema Entwässerungsgräben
 
•   Begradigte, verrohrte oder verbaute Fluss- bzw Bachläufe renaturieren.
=> mehr zum Thema Renaturierung von Fließgewässern
 
•   Quellen nicht fassen oder abdecken.
=> mehr zum Thema Quellen
 
•   Ufer durch Lebendverbauungen sichern.
 
•   Tümpel und Teiche möglichst naturnah erhalten und pflegen.
 
•   Neue Kleingewässer für Amphibien anlegen.
=> mehr zum Thema Amphibienlaichgewässer anlegen
 
•   Vom Menschen ungestörte Uferabschnitte an Seen erhalten – Ruhezonen schaffen.
 
 
Unterlagen / Links
 
F. Leutner, A. Winkler & U. Pfaendler (1995:) Naturnahe Gestaltung im Siedlungsraum, Leitfaden Umwelt 5, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern, 112 S.
M. Kumpfmüller & J. Hloch (2008): Wege zur Natur im Siedlungsraum. Grundlagenstudie. Amt der Oö. Landesregierung, Steyr, 446 S. Download pdf (15.195 kb)
Baudepartement des Kantons Aargau (1998): Natur in der Gemeinde, 2. überarb. Aufl., Aarau, Download auf www.ig-landschaft.ch
Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.) (2002): Lokale Agenda 21 und Naturschutz. Praxisleitfaden. Deutsches Institut für Urbanistik, 288 S.
Raumplaner FSU, Ökobüro Hugentobler AG & Dr. Berthold Suhner-Stiftung (Hrsg.) (2003): Handbuch Siedlungsökologie. Praxisorientierter Beitrag zur ökologischen Aufwertung des Siedlungsraumes. vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, 152 S.
M. K. Obrist, T. Sattler, R. Home, S. Gloor, F. Bontadina, M. Nobis, S. Braaker, P. Duelli, N. Bauer, P. D. Bruna, M. Hunziker & M. Moretti (2012): Biodiversität in der Stadt - für Mensch und Natur. Merkblatt für die Praxis 48, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf, 12 S., Download pdf (6.787 kb)
G. Aulig & T. Klinberg (1991): Grundlagen zur Dorfökologie. Materialien zur Ländlichen Neuordnung 29, Bayerisches Staatsminsiterium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München, 174 S.
M. Ritter, P. Wullschleger & T. Aeberhard (2000): Natur auf dem Weg zurück in die Stadt. Ein Leitfaden zur ökologischen Vernetzung. Leitfaden Umwelt Nr. 8, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern, 44 S.
U. Wegener (Hrsg.) (1998): Naturschutz in der Kulturlandschaft. Schutz und Pflege von Lebensräumen. Gustav Fischer Verlag, Jena, 456 S.
E. Jedicke (1994): Biotopschutz in der Gemeinde. Praktischer Naturschutz, Neumann Verlag, Radebeul, 332 S.
 
 
letzte Änderung April 2009, © UMG
 
   

 
 
Naturschutz im Dorf
Eine Checkliste für Gemeinden
 
Auf kommunaler Ebene bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, ökologisch wertvolle Lebensräume und ihre Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten oder gezielt aufzuwerten. Viele Dörfer und Städte sind artenreiche Refugien - oft sogar artenreicher und vielfältiger als die umgebende Agrarlandschaft. Durch kreative und vorausschauende Planungen, angepasste Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen leisten Gemeinden einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Lebensraum- und Artenvielfalt.
Bei der Gestaltung und Pflege gemeindeeigener Grünflächen sind die Grundsätze des Natur- und Artenschutzes vorrangig zu beachten. Während Energiesparmaßnahmen an Gebäuden heute weitgehend selbstverständlich sind, werden Aspekte des Natur- und Artenschutzes bei Neubauten oder Gebäudesanierungen noch immer stiefmütterlich behandelt. Kommunen und Behörden haben eine Vorbildfunktion: Denn einerseits befinden sich gerade große Anlagen in öffentlicher Hand, weshalb hier das Optimierungspotenzial auch besonders groß ist. Und andererseits erscheint es wenig glaubwürdig, von Privaten und Betrieben eine "Ökologisierung" ihrer Gebäude und Grünflächen zu fordern, ohne selbst mit gutem Beispiel voranzugehen.
 
 
Gemeindentwicklung
 
•   Ein Naturschutzleitbild erstellen und Naturschutzziele der Gemeinde festlegen.
=> mehr zum Thema Naturschutzleitbild
=> mehr zum Thema Zielartenkonzepte im Naturschutz
 
•   Die Siedlungsentwicklung steuern, ein Ausufern der Siedlungsgrenzen verhindern und den Flächenverbrauch minimieren.
=> mehr zum Thema Flächenverbrauch
 
•   Einen Mindestanteil an unverbauten Bodenflächen erhalten und für eine gute Durchgrünung im Siedlungsgebiet sorgen.
=> mehr zum Thema Öffentliche Grünflächen
=> mehr zum Thema Bäume in der Stadt
 
•   Wertvolle Biotope unter Schutz stellen, örtliche Schutzgebiete ausweisen.
=> mehr zum Thema Schutzgebiete
 
•   Ein Biotopverbundsystem schaffen und für Vernetzung zwischen wertvollen Lebensräumen sorgen.
=> mehr zum Thema Landschaftszerschneidung
 
•   Mit Öffentlichkeitsarbeit (Ausstellungen, Exkursionen, Vorträge, Natur- erlebniswege, Folder) das Naturbewusstsein stärken.
 
 
Gebäude
 
•   Alte Gebäude und Gebäudeteile (zB Holzstadel, Kleintierställe, Wasch- und Brunnenhäuser) erhalten. Sie bieten wertvolle Ritzen und Strukturen.
 
•   An neuen Gebäuden Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse anbringen.
=> mehr zum Thema Nisthilfen
 
•   Feldermausquartiere schützen und bei Renovierungen erhalten. Dachböden für Fledermäuse zugänglich machen.
=> mehr zum Thema Fledermausschutz
 
•   Gründächer verbessern das Kleinklima und fördern Tiere und Pflanzen im Siedlungsraum.
=> mehr zum Thema Dachbegrünung
 
•   Fassaden mit Spalieren (Wein, Obst, Rosen) oder Kletter- und Schlingpflanzen (Hopfen, Geißblatt, Waldrebe) begrünen.
=> mehr zum Thema Fassaden begrünen
 
•   An großflächigen Glasfassaden (auch an Lärmschutzwänden, Fahrradständer oder Wartehäuschen) Schutzmaßnahmen gegen Vogelschlag treffen.
=> mehr zum Thema Vogelschlag
 
•   Befestigungs- und Versiegelungsgrad von Höfen möglichst gering halten bzw nur auf Fahrflächen beschränken.
=> mehr zum Thema Entsiegelung
 
•   Reparaturplätze, Misthaufen, Zapfstellen und Waschplätze abdichten, um Gewässerverunreinigungen zu verhindern.
 
•   Fallenwirkung von Lichtschächten und Kellereingängen durch Abdeckungen oder Ausstiegshilfen für Tiere entschärfen.
 
•   Grundstücksumgrenzungen aus Betonmauern und -sockeln sind für viele Tiere unüberwindliche Barrieren. Alternativ Trockensteinmauern, Staudensäume und Wildstrauchhecken einsetzen.
=> mehr zum Thema Trockenmauern und Steinhaufen
=> mehr zum Thema Gartenhecken
 
•   Stützmauern begrünen oder durch Böschungen, Trockenmauern und Steinkörbe ersetzen.
 
•   Grünflächen naturnah gestalten.
=> mehr zum Thema Öffentliche Grünflächen
=> mehr zum Thema Natur im Garten
 
•   Besonders bei öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kirchen Rücksicht auf Naturschutz nehmen. Auch Sport- und Spielplätze naturnah gestalten.
=>  mehr zum Thema Schule und Naturschutz
=>  mehr zum Thema Kirche und Naturschutz
 
 
Straßen
 
•   Straßenränder naturnah pflegen, Dämme und Böschungen als Trockenstandorte nutzen. Keine Herbizide einsetzen.
=> mehr zum Thema Damm, Böschung und Wegrand
=>
mehr zum Thema Straßenunterhalt ohne Gift
 
•   Insektenfreundliche Straßenbeleuchtung verwenden.
=> mehr zum Thema Lichtverschmutzung
 
•   Parkplätze und wenig befahrene Flächen statt asphaltieren mit wasserdurchlässigen Belägen (zB Rasengittersteine, Natursteinbeläge) versehen.
=> mehr zum Thema Entsiegelung
=> Leitfaden Naturnahe Anlage und Pflege von Parkplätzen (pdf 12.160 kb)
 
•   Hohe Bordsteine als unüberwindbare Wanderhindernisse für kleinere Tiere vermeiden bzw durch abschnittsweises Absenken entschärfen.
 
•   Fallenwirkung der Kanalisation durch Ausstiegshilfen, engmaschige Gitter oder einen engeren Strebenabstand bei den Abdeckungen der Abwasserschächte verringern.
=> Amphibien in Entwässerungsanlagen (karch)
 
•   Amphibien- und Kleintierdurchlässe schaffen. Schutz von Amphibienzugstellen durch Krötenzäune.
=> mehr zum Thema Amphibienschutz an Straßen
 
•   Zerschneidungseffekt durch Wildtierpassagen minimieren und Schutzmaßnahmen gegen Wildwechsel treffen.
=> mehr zum Thema Straßen und Wildtiere
 
•   Bäume am Straßenrand und Alleen erhalten.
=> mehr zum Thema Bäume in der Stadt
 
•   Einsatz von Streusalz möglichst begrenzen.
=> mehr zum Thema Streusalz
 
 
Kulturlandschaft
 
•   Beeinträchtige Lebensräume renaturieren.
=> mehr zum Thema Renaturierung
 
•   Weiterführung der extensiven Nutzung von Mager- und Streuwiesen sicherstellen.
 
•   Hochstammobstwiesen erhalten bzw neu anlegen.
=> mehr zum Thema Streuobstwiesen
 
•   Ackerwildkräuter schützen.
 
•   Extensiv Saumbiotope fördern.
 
•   Kopfbäume pflegen.
 
•   Feldgehölze und Hecken erhalten.
=> mehr zum Thema Hecken und Feldgehölze
 
•   Kleinstrukturen und Totholz fördern. Felsen, Radspurtümpel und Pfützen, Lesesteinhaufen, Trockensteinmauern oder Asthaufen sind wertvolle Strukturelemente.
=> mehr zum Thema Trockenmauern und Steinhaufen
=> mehr zum Thema Totholz
 
•   Brach- und Ruderalflächen im Siedlungsgebiet und außerhalb des Siedlungsgebiets zulassen.
=> mehr zum Thema Ruderalflächen
 
•   Abwechslungsreiche Waldränder erhalten und aufwerten.
=> mehr zum Thema Waldränder
 
•   Bei Aufforstungen, Gehölzpflanzungen und Begrünungsmaßnahmen heimische und standort- gerechte Pflanzen einsetzten.
=> mehr zum Thema Allochthon - Autochthon
=> mehr zum Thema Heimische Gehölze
 
•   Besonders im Wirtschaftswald eine standortgerechte Baumarten- zusammensetzung und eine natürliche Waldstruktur fördern. Spechtbäume erhalten.
=> mehr zum Thema Wald und Naturschutz
 
•   Feuchtgebiete und Moore schützen.
=> mehr zum Thema Feuchtgebiete
 
•   Straßen, Forst- und Güterwege sinnvoll planen, Zerschneidung von Lebensräumen minimieren und unerschlossene bzw wenig erschlossene Landschaften schützen.
=> mehr zum Thema Forst- und Güterwege
 
•   Auf vogelsichere Strommasten achten - besonders gefährlich für Weißstörche und Greifvögel sind Mittelspannungsmasten, deren Stützisolatoren nach oben stehen bzw einen geringen Abstand zwischen Leitungen und Mast aufweisen.
=> mehr zum Thema Todesfalle Strommast
 
•   Bei Eingriffen in die Landschaft naturnahe Bauweisen und ingenieurbiologische Befestigungsmethoden einsetzen. Auf eine naturnahe Geländegestaltung und eine standortgerechte Begrünung achten.
=>  mehr zum Thema Ingenieurbiologie
=>  mehr zum Thema Baustellen und Naturschutz
=>  mehr zum Thema Naturnahe Begrünungen
 
 
Gewässer
 
•   Fließgewässer naturnah pflegen.
=> mehr zum Thema naturnahe Gewässerpflege
=> mehr zum Thema Entwässerungsgräben
 
•   Begradigte, verrohrte oder verbaute Fluss- bzw Bachläufe renaturieren.
=> mehr zum Thema Renaturierung von Fließgewässern
 
•   Quellen nicht fassen oder abdecken.
=> mehr zum Thema Quellen
 
•   Ufer durch Lebendverbauungen sichern.
 
•   Tümpel und Teiche möglichst naturnah erhalten und pflegen.
 
•   Neue Kleingewässer für Amphibien anlegen.
=> mehr zum Thema Amphibienlaichgewässer anlegen
 
•   Vom Menschen ungestörte Uferabschnitte an Seen erhalten – Ruhezonen schaffen.
 
 
Unterlagen / Links
 
F. Leutner, A. Winkler & U. Pfaendler (1995:) Naturnahe Gestaltung im Siedlungsraum, Leitfaden Umwelt 5, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern, 112 S.
M. Kumpfmüller & J. Hloch (2008): Wege zur Natur im Siedlungsraum. Grundlagenstudie. Amt der Oö. Landesregierung, Steyr, 446 S. Download pdf (15.195 kb)
Baudepartement des Kantons Aargau (1998): Natur in der Gemeinde, 2. überarb. Aufl., Aarau, Download auf www.ig-landschaft.ch
Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.) (2002): Lokale Agenda 21 und Naturschutz. Praxisleitfaden. Deutsches Institut für Urbanistik, 288 S.
Raumplaner FSU, Ökobüro Hugentobler AG & Dr. Berthold Suhner-Stiftung (Hrsg.) (2003): Handbuch Siedlungsökologie. Praxisorientierter Beitrag zur ökologischen Aufwertung des Siedlungsraumes. vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, 152 S.
M. K. Obrist, T. Sattler, R. Home, S. Gloor, F. Bontadina, M. Nobis, S. Braaker, P. Duelli, N. Bauer, P. D. Bruna, M. Hunziker & M. Moretti (2012): Biodiversität in der Stadt - für Mensch und Natur. Merkblatt für die Praxis 48, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf, 12 S., Download pdf (6.787 kb)
G. Aulig & T. Klinberg (1991): Grundlagen zur Dorfökologie. Materialien zur Ländlichen Neuordnung 29, Bayerisches Staatsminsiterium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München, 174 S.
M. Ritter, P. Wullschleger & T. Aeberhard (2000): Natur auf dem Weg zurück in die Stadt. Ein Leitfaden zur ökologischen Vernetzung. Leitfaden Umwelt Nr. 8, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Bern, 44 S.
U. Wegener (Hrsg.) (1998): Naturschutz in der Kulturlandschaft. Schutz und Pflege von Lebensräumen. Gustav Fischer Verlag, Jena, 456 S.
E. Jedicke (1994): Biotopschutz in der Gemeinde. Praktischer Naturschutz, Neumann Verlag, Radebeul, 332 S.  
 

 


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www.naturtipps.com/naturtipps_gemeinde.html
Stand April 2009