Wildbienen
Wenig beachtet, aber dennoch schützenswert
 
 
Im Gegensatz zur Honigbiene leben die meisten Wildbienen einzelgängerisch und bilden keine Staaten. Trotzdem erfüllen sie eine wichtige ökologische Rolle als Bestäuber und sind von ökonomischer Bedeutung (weitere Informationen). Auf Grund ausgeräumter Landschaften, intensiver Landwirtschaft und Pestizideinsatz sind viele Wildbienenarten gefährdet (weitere Informationen). Der Rückgang an geeigneten Lebensräumen hat manche Arten sogar an den Rand des Aussterbens gebracht. Artenschutz für Sandbienen, Pelzbienen, Furchenbienen, Mauerbienen und ihre Verwandten ist also wichtig.
 
 
Lebensräume erhalten
 
Der wichtigste Beitrag zum Schutz von Wildbienen ist der Erhalt ihrer Lebensräume. Besonders wichtig für Wildbienen sind:
 
•   reich strukturiere Waldränder, Waldlichtungen und Feldhecken
=> mehr zum Thema Waldränder
=> mehr zum Thema Hecken und Feldgehölze
 
•   Streuobstwiesen, Magerwiesen und artenreiche Wirtschaftswiesen. Wichtig ist, dass die Wiesen zeitlich und räumlich versetzt gemäht werden, damit Wildbienen und anderen blütenbesuchenden Insekten nicht schlagartig die Nahrungsgrundlage entzogen wird.
=> mehr zum Thema Streuobstwiesen
 
•   blütenreiche Feldraine und Ackerrandstreifen
 
•   hochstaudenreiche Graben- und Gewässerränder, artenreiche Dammböschungen
=> mehr zum Thema Damm, Böschung, Wegrand
 
•   Pionier- und Ruderalvegetation
=> mehr zum Thema Ruderalflächen
 
•   offene Erdwege, Hohlwege, Abbruchkanten und Steilwände, kleine Sand- und Lehmentnahmestellen
 
•   Totholzstrukturen
=> mehr zum Thema Totholz
 
•   Trockenmauern
=> mehr zum Thema Trockenmauern und Steinhaufen
 
 
Wildbienenschutz im Siedlungsgebiet
 
•   Gärten und Grünflächen naturnah pflegen und zB eine bunte Blumenwiese anstatt eines Zierrasens anlegen.
=> mehr zum Thema Naturgarten
 
•   Anbringen von Nisthilfen an ruhigen, trockenen und geschützten Orten.
=> mehr zum Thema Nisthilfen für Insekten
 
•   Mut zur Unordnung – viele Nahrungspflanzen für Wildbienen zählen zur Pioniervegetation. Für Wildbienen gibt es keine Unkräuter!
 
•   Nektar- und pollenreiche Kräuter und Stauden pflanzen – sie bieten Nahrung für Wildbienen und andere blütenbesuchende Insekten. Dabei heimische Arten verwenden. Wichtig ist, dass vom Frühling (Frühblüher, zB Weiden, Lungenkraut, Hohler Lerchensporn oder Taubnessel) bis zum Herbst Blumen und Stauden blühen. Ideal ist, wenn mehrere nah verwandte, etwas versetzt blühende Arten gepflanzt werden.
=>  Faszination Wildbienen – Verbesserung des Nahrungsangebots
=>  Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg – Bienenweidekatalog - Verbesserung der Bienenweideund des Artenreichtums
 
•   Heimische Sträucher bieten nicht nur Wildbienen, sondern auch anderen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Exotische Ziergehölze und Nadelbaumarten hingegen sind für Wildbienen oft wertlos.
=> mehr zum Thema Heimische Gehölze
 
•   Besonnte Schutthaufen, Kies-, Sand- und Lehmstellen anlegen.
 
•   Flachdächer extensiv begrünen – unter heimischen wärmeliebenden Steingarten- und Trockenmauerpflanzen finden sich etliche Nahrungspflanzen für spezialisierte Wildbienenarten.
=> mehr zum Thema Gründächer
 
•   Lehmverfugte Mauern erhalten bzw neu schaffen.
 
•   Auf Pflanzenschutzmittel und andere Pestizide verzichten.
=> mehr zum Thema Ökologische Gartenbewirtschaftung
 
 
Unterlagen / Links
 
S. Meyer (2003): Stichwort Wildbienen. Stadt Luzern öko-forum, 12 S., Download pdf (2.476 kb)
P. Westrich (1997): Wildbienen am Haus und im Garten. Arbeitsblätter zum Naturschutz 22, Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Karlsruhe, 55 S., Download pdf (14.592 kb)
Faszination Wildbienen: www.wildbienen.info
Wildbienen: www.wildbienen.de
Der Bienenweidepflanzenkatalog Baden-Württembergs: 144.41.33.58/4DAction/ W_Init/BWPKBW_index_de.shtml
Schweizer Vogelschutz SVS - BirdLife Schweiz (2003): Wildbienennisthilfen. Kleinstrukturen-Praxismerkblatt 4, Download pdf (108 kb)
E. Unterseher & B. Tonn (2017): Möglichkeiten zur Förderung von Bienen & Co. in Agrarlandschaften – Maßnahmen für Landwirte. Merkblätter für die Umweltgerechte Landbewirtschaftung 29, 3. Auflage, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), Kahrlsruhe, Download pdf (1.110 kb)
A. Zurbuchen & A. Müller (2012): Wildbienenschutz - von der Wissenschaft zur Praxis. Bristol-Schriftenreihe 33, Haupt, Bern, 162 S.
P. Westrich (2011): Wildbienen. Die anderen Bienen. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, 168 S.
H. Brugger & B. Pokorny (2012): Bienen und ihr Lebensraum. Tipps zur Förderung von Honigbienen und Wildbienen. die umweltberatung, Wien, Download pdf (491 kb)
H. Hintermeier & M. Hintermeier (2005): Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft. Honigbienen, Hummeln, Solitärbienen, Wespen, Hornissen. 5. Auflage, Obst- und Gartenbauverlag, München, 140 S.
 
 
letzte Änderung August 2008, © UMG
 
   

 
 
Wildbienen
Wenig beachtet, aber dennoch schützenswert
 
Im Gegensatz zur Honigbiene leben die meisten Wildbienen einzelgängerisch und bilden keine Staaten. Trotzdem erfüllen sie eine wichtige ökologische Rolle als Bestäuber und sind von ökonomischer Bedeutung (weitere Informationen). Auf Grund ausgeräumter Landschaften, intensiver Landwirtschaft und Pestizideinsatz sind viele Wildbienenarten gefährdet (weitere Informationen). Der Rückgang an geeigneten Lebensräumen hat manche Arten sogar an den Rand des Aussterbens gebracht. Artenschutz für Sandbienen, Pelzbienen, Furchenbienen, Mauerbienen und ihre Verwandten ist also wichtig.
 
 
Lebensräume erhalten
 
Der wichtigste Beitrag zum Schutz von Wildbienen ist der Erhalt ihrer Lebensräume. Besonders wichtig für Wildbienen sind:
 
•   reich strukturiere Waldränder, Waldlichtungen und Feldhecken
=> mehr zum Thema Waldränder
=> mehr zum Thema Hecken und Feldgehölze
 
•   Streuobstwiesen, Magerwiesen und artenreiche Wirtschaftswiesen. Wichtig ist, dass die Wiesen zeitlich und räumlich versetzt gemäht werden, damit Wildbienen und anderen blütenbesuchenden Insekten nicht schlagartig die Nahrungsgrundlage entzogen wird.
=> mehr zum Thema Streuobstwiesen
 
•   blütenreiche Feldraine und Ackerrandstreifen
 
•   hochstaudenreiche Graben- und Gewässerränder, artenreiche Dammböschungen
=> mehr zum Thema Damm, Böschung, Wegrand
 
•   Pionier- und Ruderalvegetation
=> mehr zum Thema Ruderalflächen
 
•   offene Erdwege, Hohlwege, Abbruchkanten und Steilwände, kleine Sand- und Lehmentnahmestellen
 
•   Totholzstrukturen
=> mehr zum Thema Totholz
 
•   Trockenmauern
=> mehr zum Thema Trockenmauern und Steinhaufen
 
 
Wildbienenschutz im Siedlungsgebiet
 
•   Gärten und Grünflächen naturnah pflegen und zB eine bunte Blumenwiese anstatt eines Zierrasens anlegen.
=> mehr zum Thema Naturgarten
 
•   Anbringen von Nisthilfen an ruhigen, trockenen und geschützten Orten.
=> mehr zum Thema Nisthilfen für Insekten
 
•   Mut zur Unordnung – viele Nahrungspflanzen für Wildbienen zählen zur Pioniervegetation. Für Wildbienen gibt es keine Unkräuter!
 
•   Nektar- und pollenreiche Kräuter und Stauden pflanzen – sie bieten Nahrung für Wildbienen und andere blütenbesuchende Insekten. Dabei heimische Arten verwenden. Wichtig ist, dass vom Frühling (Frühblüher, zB Weiden, Lungenkraut, Hohler Lerchensporn oder Taubnessel) bis zum Herbst Blumen und Stauden blühen. Ideal ist, wenn mehrere nah verwandte, etwas versetzt blühende Arten gepflanzt werden.
=>  Faszination Wildbienen – Verbesserung des Nahrungsangebots
=>  Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg – Bienenweidekatalog - Verbesserung der Bienenweideund des Artenreichtums
 
•   Heimische Sträucher bieten nicht nur Wildbienen, sondern auch anderen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Exotische Ziergehölze und Nadelbaumarten hingegen sind für Wildbienen oft wertlos.
=> mehr zum Thema Heimische Gehölze
 
•   Besonnte Schutthaufen, Kies-, Sand- und Lehmstellen anlegen.
 
•   Flachdächer extensiv begrünen – unter heimischen wärmeliebenden Steingarten- und Trockenmauerpflanzen finden sich etliche Nahrungspflanzen für spezialisierte Wildbienenarten.
=> mehr zum Thema Gründächer
 
•   Lehmverfugte Mauern erhalten bzw neu schaffen.
 
•   Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und andere Pestizide.
=> mehr zum Thema Ökologische Gartenbewirtschaftung
 
 
Unterlagen / Links
 
S. Meyer (2003): Stichwort Wildbienen. Stadt Luzern öko-forum, 12 S., Download pdf (2.476 kb)
P. Westrich (1997): Wildbienen am Haus und im Garten. Arbeitsblätter zum Naturschutz 22, Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Karlsruhe, 55 S., Download pdf (14.592 kb)
Faszination Wildbienen: www.wildbienen.info
Wildbienen: www.wildbienen.de
Der Bienenweidepflanzenkatalog Baden-Württembergs: 144.41.33.58/4DAction/W_Init/BWPKBW_index_de.shtml
Schweizer Vogelschutz SVS - BirdLife Schweiz (2003): Wildbienennisthilfen. Kleinstrukturen-Praxismerkblatt 4, Download pdf (108 kb)
E. Unterseher & B. Tonn (2017): Möglichkeiten zur Förderung von Bienen & Co. in Agrarlandschaften – Maßnahmen für Landwirte. Merkblätter für die Umweltgerechte Landbewirtschaftung 29, 3. Auflage, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), Kahrlsruhe, Download pdf (1.110 kb)
A. Zurbuchen & A. Müller (2012): Wildbienenschutz - von der Wissenschaft zur Praxis. Bristol-Schriftenreihe 33, Haupt, Bern, 162 S.
P. Westrich (2011): Wildbienen. Die anderen Bienen. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, 168 S.
H. Brugger & B. Pokorny (2012): Bienen und ihr Lebensraum. Tipps zur Förderung von Honigbienen und Wildbienen. die umweltberatung, Wien, Download pdf (491 kb)
H. Hintermeier & M. Hintermeier (2005): Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft. Honigbienen, Hummeln, Solitärbienen, Wespen, Hornissen. 5. Auflage, Obst- und Gartenbauverlag, München, 140 S.  
 

 


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www.naturtipps.com/wildbienen.html
Stand August 2008